30. August 1974
„Wie kann jemand, der in einem Schaltjahr zur Welt kam und deshalb nur alle vier Jahre Geburtstag hat, trotzdem ein Glückskind sein?
Martin Kuhn ist so ein Glückskind. Ihm wurde dafür eine musikalische Begabung in die Wiege gelegt, die ihn sein zukünftiges Leben lang prägen sollte.
In seinem Elternhaus in Gomadingen auf der Schwäbischen Alb wurde schon von früh an mit der ganzen Familie gesungen und musiziert. Der Vater von Klein-Martin lehrte ihn anhand von Kirchengesangsbüchern das Notenlesen und -begreifen. Und gleichzeitig erlernte er, quasi so nebenbei, das Spielen mehrerer Instrumente.
Nach dem Krieg im Jahre 1946 wurde in seinem Heimatsort der Posaunenchor gegründet. Martin und auch seine Brüder waren von Anfang an mit Begeisterung dabei. Dieses gemeinsame Musizieren hat den Grundstein für sein späteres Wirken in der Musik gelegt, und die Liebe zur Musik entscheidend beeinflusst.
1948 zog Martin Kuhn, der 16-Jährige, nach Reutlingen, das ihm bis heute zur zweiten Heimat geworden ist. In Betzingen, wo er eine Bäckerlehre antrat, gründete er mit jugendlichem Eifer und großer Begeisterung den örtlichen Posaunenchor. Damit begann die eigentliche Karriere als Dirigent und Chorleiter. Der Schwerpunkt seiner musikalischen Tätigkeit lag nun überwiegend beim Chorgesang. Und so kann man den Vollblutmusiker Martin Kuhn bis heute bei unzähligen Auftritten und Konzerten mit seinen Chören hören und erleben. Die Pflege und der Erhalt des Volksliedes stehen bei ihm neben kirchlichem und klassischen Chorgesang immer im Vordergrund. Martin Kuhn ist aber trotz seiner musikalischen Erfolge immer ein Mensch „wie du und ich“ geblieben. Und gerade diese Haltung ist es, die ihn bei seinen Sängerinnen und Sängern und auch bei seinem Publikum so überaus beliebt macht.
Wie bedanken uns mit großer Hochachtung bei Martin Kuhn für seine Gabe, Menschen mit Musik zu erfreuen.“
